Aus Hessen gibt es in Sachen Lotterie Neuigkeiten. Noch im laufenden Jahr, wahrscheinlich kurz vor dem Weihnachtsgeschäft, soll dort nämlich eine neue Umweltlotterie starten, welche die erste ihrer Art in Deutschland wäre. Dabei sollen – anderes als bei herkömmlichen Lotterien – nicht nur die Hauptgewinner profitieren, sondern auch deren Nachbarn können sich über einen Gewinn freuen.
Die Umweltlotterie ist auf den Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung zurückzuführen, in dem eine solche Lotterie auf Betreiben der Grünen vereinbart wurde. Der Sprecher des Umweltministeriums hob hervor, dass der Natur- und Umweltschutz eine in die Tiefe der Gesellschaft reichende Verantwortung sei. Außerdem ließen sich zahlreiche Projekte auf diese Weise finanzieren.
Die hessische Umweltlotterie funktioniert anders
Das Modell der hessischen Umweltlotterie setzt nicht wie andere Lotterien darauf, dass Zahlen getippt werden, sondern der Spieler gibt neben seiner Adresse auch die Geokoordinate seiner Wohnung an. Im Rahmen der wöchentlichen Ziehung wird eine dieser Geokoordinaten ermittelt, die dem Spieler, der dort wohnt, nach bisherigen Planungen 50.000 Euro in die Kassen spült. Allerdings kommen auch zwei bis fünf Anwohner, die am nächsten zum Hauptgewinner wohnen, in den Genuss eines Gewinns von 5.000 Euro.
Geplant ist außerdem, dass auch die 20 nächsten Anwohner 500 Euro als Gewinn erhalten und so geht es weiter mit 50, zehn und fünf Euro. Bislang steht noch nicht genau fest wie die Ziehung durchgeführt wird, doch entscheidend ist immer die Geokoordinate des Hauptgewinners und wie weit weitere Gewinner von dieser Koordinate entfernt wohnen. Im weiteren Sinne handelt es sich also um eine Nachbarschaftslotterie.
Die Umwelt profitiert
Die Planungen gehen davon aus, dass die Umwelt gleich zweimal von den Lotterieeinahmen profitiert. Demnach soll der Gewinner des Hauptpreises ein Projekt definieren können, dem 5.000 Euro aus den Spieleinsätzen zufließen. Darüber hinaus soll ein bestimmter Prozentsatz der Spieleinnahmen Umweltprojekten zufließen, die wahrscheinlich vom verantwortlichen Ministerium festgelegt werden.
In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden wird damit gerechnet, dass im nächsten Jahr ein Spieleinsatz von zehn Millionen Euro und im Jahr 2020 von 30 Millionen Euro verbucht werden kann. Davon kämen 50 Prozent als Gewinne zur Ausschüttung. Im ersten Jahr der Umweltlotterie soll eine halbe Million Euro in Umweltprojekte fließen, vier Jahre später sollen es bereits fünf Millionen Euro sein. Außerdem flössen dem Staat anfangs 50 Prozent an Lotteriesteuer und später ein Drittel zu.
Wir finden, dass die aus Schweden stammende Idee gute Chancen hat, ihre Anhänger zu finden. Auf diese Weise wird der Umwelt etwas Gutes getan und eine gute Nachbarschaft wird außerdem gefördert. Weitere Informationen erhalten Sie bei uns, sobald Näheres bekannt ist.