Die überglückliche Sue Burgess hat unlängst in der Second Chance Lotterie in Florida gewonnen. Doch diese Freude verflog schnell, als ihr vor kurzem die Florida Lottery mitteilte, dass Ihr Gewinn bereits verfallen ist und anderweitig verteilt wird. Schuld daran ist die U.S. Post, die den Brief nicht an die Lotteriezentrale in Tallahassee zugestellt hat, obwohl Burgess den Schein per Einschreiben versendet hatte.
Lottogewinn verloren aufgrund der Virusplage
In den meisten US-Staaten werden Lottogewinne ab einer Höhe von 600 Dollar ausschließlich über örtliche Lotto-Annahmestellen ausgezahlt. Diese Geschäfte, wo die meisten Teilnehmer Rubbellose und Spielscheine für den PowerBall oder Mega Millions kaufen können zahlen allerdings keine Großgewinne aus. Aufgrund von Corona sind jedoch vielerorts die offiziellen Geschäftsstellen geschlossen und nur der Hauptsitz im Bundesstaat geöffnet. Aufgrund dieser Einschränkungen hat Sue Burgess auf Nummer sicher gehen wollen und ihren Gewinnschein per Einschreiben an die Lottozentrale in Tallahassee geschickt. Doch dieser kam anscheinend nie bei der Florida Lottery an.
Sowohl die Lottogesellschaft als auch die USPS Post geben dazu zunächst widersprüchliche Erklärungen ab, was mit dem Brief passiert ist. Das Problem für die Gewinnerin ist, dass die Second Chance Lottery nur ein begrenztes Zeitfenster bietet, in dem durch die Abgabe des Spielscheins an einer offiziellen Annahmestelle der Gewinn beansprucht werden kann. Wegen der Pandemie wurden alle örtlichen Lotto-Annahmestellen geschlossen, weshalb Sie den Weg per Post wählte. Sie hätte den Schein auch in einen Briefkasten in einer örtlichen Geschäftsstelle werfen können, aber sie war der Meinung, dass ein Einschreiben sicherer wäre.
U.S. Post Sendungsverfolgung bringt kein Ergebnis
Die Informationen der Sendungsverfolgung zeigen, dass der Brief die Poststelle in Tallahassee erreicht hat, aber sich fortan nicht weiterbewegt hat. Dementsprechend ist der Lottogewinn verloren, da der Gewinnschein nicht pünktlich in der Lottobehörde der Hauptstadt eingetroffen ist. Auch der Nachforschungsauftrag beim Postdienstleister hat ergeben, dass der Schein nie den Hauptsitz der Florida Lottery erreicht hat, wie es erforderlich ist, um einen Gewinn einzufordern. Als Sue Burgess das Tracking verfolgte, wurde ihr alsbald klar, hier stimmt etwas nicht und informierte daraufhin die Lottozentrale telefonisch, die wiederum nur mitteilte „Kein Schein, kein Gewinn“.
Frist verstrichen und Lottogewinn verloren
Im Gegensatz zu anderen Lotto-Varianten wie PowerBall verfügt die Florida Lottery vorab über eine Übersicht aller Gewinner, die sich mit ihren Lottoscheinen und Kontaktinformationen für die Second Chance registriert haben. Die Mitteilung an Burgess, dass sie eine Gewinnerin sei, erfolgte durch einen Anruf der Lotteriegesellschaft. Hierbei wurde ihr erklärt, dass sie den Gewinnschein per Einschreiben schicken oder in einem Briefkasten bei einer örtlichen Lotto-Annahmestelle abgeben kann. Da die Frist für die Einsendung nur eine Woche beträgt, hat sich Sue Burgess für die schnellste und sicherste Versandoption per Einschreiben entschieden.
Die U.S. Post ist seit Monaten in den Medien ein heiß diskutiertes Thema. Im Zeichen von Corona müssen die Mitarbeiter Höchstleistung bringen und auch die Briefwahl zum U.S. Präsidenten wird 2020 andere Dimensionen erreichen als je zuvor. Auch wenn aktuell alles ein wenig langsamer vonstattengeht, Einschreiben sollten doch ein gewisses Maß an Sicherheit gewährleisten.
Zeigt sich die Lottobehörde kulant?
Ein Sprecher der Florida Lottery teilte per E-Mail mit, dass die Forderung von Frau Burgess niemals bei der Behörde eingegangen ist. In der E-Mail verweist der Mitarbeiter der Lottozentrale auf den sich immer noch im Transit befindenden Status des Briefs, der bis dato nicht zugestellt wurde. Als Versender muss Sue Burgess sich mit der USPS Post in Verbindung zu setzen, um weitere Informationen über den Verbleib der Sendung zu erhalten. Da der Fall mittlerweile eine Tragweite erreicht hat, die ganz Amerika medial erfasst, meldete sich auch ein Sprecher der Post, der darauf hinwies, dass aktuell nicht bekannt ist, wo sich das Einschreiben befindet.
Die Post ist gewillt, in diesem speziellen Fall weiter mit der Lotto-Annahmestelle zusammenzuarbeiten, um den Empfang mit Verspätung noch zu bestätigen. Auch die Florida Lottery kommentierte diese ungewöhnliche Situation und erklärte sich bereit, sich kulant zu zeigen. Die Lotterie ist letztlich nicht für Fehler der Post verantwortlich, sofern die Sendung fristgerecht abgestempelt wurde und bei der Post auftaucht, werde die Lotterie Sue Burgess ihre 1.000 Dollar auszahlen. Die unglückliche Gewinnerin ist jedoch besorgt, dass sie ihren Lottogewinn verloren hat, da es bereits sechs Wochen her ist, seit das Paket im Postamt von Tallahassee eingetroffen ist.
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