Der Lottogewinn wird zweifelsohne von vielen Menschen als der Inbegriff des wahren Glücks angesehen. Mit einem stattlichen Geldbetrag ein neues Leben anfangen und den alten Verpflichtungen entgehen zu können, das ist es, was unzählige Glücksjäger bei ihrem Bestreben nach dem Jackpot antreibt. Sechs richtige Zahlen plus Zusatzzahl auf dem Schein vorfinden und damit auf einen Schlag alle Sorgen regelrecht wegwischen zu können, dies ist schon vielen Glücklichen im Leben widerfahren. Obgleich es widersinnig zu sein scheint, doch der Lottogewinn ist nicht selten auch der Anbeginn einer regelrechten Sorgenzeit. Bereits in den 1970er Jahren warnte der fast schon legendäre deutsche Komödiant Vicco von Bülow vor den Folgen des Lottogewinns. Mit dem Loriot Lottogewinner Erwin Lindemann mag sicherlich kein Glücksjäger so richtig gern tauschen, auch wenn die damalige humorvolle Darstellung gar nicht so weit hergeholt erscheint.
Der Lottogewinner von Loriot: Ein armer reicher Mann
Wer den Lottogewinner von Loriot nicht kennt, dem sei an dieser Stelle einmal kurz der Sachverhalt des Sketches näher gebracht. Der 66-jährige Erwin Lindemann gewinnt in der Lotterie den – zu damaligen Zeiten – fürstlichen Betrag von 500.000 DM. Der Sketch setzt ein als ein Fernsehteam eine kurze Vorstellung des glücklichen Lottogewinners aufzeichnen möchte. Lindemann fühlt sich sichtlich unwohl vor der Kamera und bekommt so lange Regieanweisungen und Hinweise gegeben, bis er schlussendlich gar nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht. Die Moral von der Lottogewinner-Geschichte könnte wohl lauten, dass der glückliche Lottogewinner von vornherein wohl besser überhaupt nichts von seinem Gewinn erzählt hätte. In der Tat lehrt die Erfahrung, dass ein Lottogewinner vom Zeitpunkt seines Gewinns an im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Dieser Umstand ist mitnichten ein Segen, da mit einem Schlag neue Freunde und Bittsteller vor der Tür stehen, die den Glückspilz mit ihren Anliegen belästigen. Dass eine derartige Situation schnell zu einer Überforderung führen kann wissen auch die Lottogesellschaften, die dem Glückspilz im Falle eines Gewinns direkt eine unabhängige Beratung zur Seite stellen.
Lottogewinner aus Italien brüllt seinen Gewinn heraus
So hat auch In Italien ein Maurer alle Ratschläge in den Wind geschlagen und direkt bei der Annahmestelle seinen Gewinn regelrecht herausgebrüllt. Der Maurer wurde die ganzen Menschen, die sich anschließend in sein Leben schlichen, nicht mehr los und hielt den Druck der ganzen Bitten nicht mehr aus. Von seinem Lottogewinn in Höhe von rund 25 Millionen Euro hatte der 47-jährige nicht viel, am Ende war der ganze Gewinn weg und der Maurer wieder verarmt.
[box type=”info” align=”” class=”” width=””]Auch wenn in Deutschland Rekordjackpots wie im Ausland fast unmöglich sind, so können Glücksjäger in Deutschland ebenfalls zweistellige Millionen-Beträge gewinnen. Derartig viel Geld muss erst einmal von den Lottogewinnern verdaut werden, weshalb allgemein angeraten wird, zunächst nichts von dem großen Glück zu erzählen.[/box]
Verrückte Lottogewinner Geschichten – Sofortrente verfallen
Mitunter schreibt das Lotto merkwürdige Geschichten im Leben. Jeder langjährige Lottospieler möchte doch meinen, dass im Fall eines Gewinns das Geld sofort abgeholt werden würde, da der Lottospieler ja in der Hoffnung auf den Gewinn das Spiel überhaupt spielt. Es kann mitunter jedoch auch anders kommen. Die Glücksspirale wirbt mit einer überaus attraktiven monatlichen Sofortrente, die dem glücklichen Lottogewinner im Gewinnzahl ausgezahlt wird. Im Jahr 2012 gab es einen derartigen Gewinner, doch meldete sich der Glückspilz schlicht und ergreifend nicht. Er oder sie hatte zwar einen Schein über 10,10 Euro erworben, doch den Gewinnanspruch niemals geltend gemacht. In Nordrhein Westfalen hieß es lange Lottogewinner gesucht, doch blieb die Suche vergeblich. Der Gewinn verfiel, obwohl der Gewinner nach der Ziehung 13 Wochen Zeit für die Geltendmachung des Anspruches hat. Dass es sich hierbei um keinen Einzelfall handelt beweisen die Zahlen der Lottogesellschaft, die in regelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Allein im Jahr 2013 wurden in Nordrhein-Westfalen sage und schreibe 9 Millionen Euro an Lottogewinnen nicht von Glückspilzen abgeholt.
Angst vor dem Geld – Lottogewinner gründet eine Stiftung!
Ein fast schon vergleichbarer Fall eines Spielers, der wohl die Ansicht vertrat, dass Geld den Charakter verdirbt, ereignete sich ebenfalls in Nordrhein-Westfalen. Dort meldete sich ein Glückspilz über zehn Wochen lang nicht bei dem Lotto-Betreiber. Als er sich kurz vor dem Ende der Abholfrist doch meldete äußerte er seine Angst vor dem Reichtum, der mit dem Lottogewinn einhergehen würde. Er nahm das Geld an und gründete eine Sozialstiftung. Auf diese Weise gab ihm der Lottogewinn die Gelegenheit, mit dem Geld etwas Gutes für die Allgemeinheit zu tun. Sicherlich ist dieser Schritt von vielen Lottospielern nur schwerlich nachvollziehbar und aus diesem Grund ist die Geschichte des Mannes, der Angst vor dem Reichtum hatte, eine sehr verrückte Angelegenheit.
Lottogewinner Geschichten – raus aus den Schulden, rein in die Schulden
Angst vor dem Reichtum wird die Familie Bubert aus Schleswig-Holstein sicherlich nicht mehr haben. Im Kreis Bad Segeberg gewann die Familie 1994 sage und schreibe acht Millionen DM. Das Geld nutzte die Familie zur Tilgung der Schulden, allerdings brachte der Gewinn kein Glück denn die Familie landete am Ende wieder in den Schulden. Über den Weg aus den Schulden wieder in die Schulden hat die Familie ein Buch geschrieben.
Lottogewinner für einen kurzen Augenblick
Einen ganz kuriosen Fall gab es im Jahr 2013 bei der Lottoziehung am Mittwoch. Aufgrund eines technischen Defekts der Ziehungsmaschine musste die bereits abgeschlossene Ziehung für ungültig erklärt und wiederholt werden. Natürlich wurden völlig andere Zahlen gezogen, so dass es mit Sicherheit ein paar traurige Augen vor den Fernsehschirmen gegeben haben dürfte. So nah am Glück und dann am Ende mit Nichts dastehen, das kann einem Menschen schon sehr weh tun.
7 Sekunden fehlten bis zum Lottogewinn
Wer nunmehr jedoch denkt, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, der soll sich getäuscht sehen. In Kanada tippte ein Lottospieler die richtigen Zahlen und wollte seinen Gewinnanspruch über rund 19 Millionen Euro auch geltend machen, jedoch verpasste der vermeintliche Glückspilz die Annahmefrist um sage und schreibe sieben Sekunden aufgrund eines technischen Defekts des Druckers bei der Annahmestellen. Der “Gewinner” zog mit seinem Fall vor Gericht und unterlag. Am Ende musste er überdies sogar noch die Gerichtskosten in Höhe von 100.000 Dollar aus eigener Tasche bezahlen. Dies mag mit Sicherheit ein Grund gewesen sein, nie wieder im Leben Lotto zu spielen.
Geld allein macht nicht glücklich
Sicherlich mögen diese ganzen Lottogewinner Geschichten durchaus ärgerlich für die Betroffenen sein, doch gibt es auch eindeutige Fälle, die beweisen, dass Geld nicht glücklich macht. Das Beispiel Lotto-Lothar ist hierfür nahezu prädestiniert. Er war der Lottogewinner Deutschland schlechthin und führte mit seinem Gewinn ein Leben auf enorm hohen Niveau. Am Ende jedoch war der Lottogewinner pleite, das Geld wurde schlicht und ergreifend verjubelt. Lotto-Lothar starb verarmt. Im Jahr 1978 ergab eine amerikanische Studie, dass Lottogewinner auch nach einem großen Gewinn nicht glücklicher sind als zuvor. Obgleich die Lottogewinner Geschichten nicht immer so verlaufen müssen wie “Der Lottogewinner” von Loriot, so kann ein Lottogewinn durchaus einen großen Schock darstellen. Was viele Glückspilze schlicht und ergreifend bei der ganzen Geschichte vergessen ist, dass mit dem Lottogewinn oftmals unrealistische Vorstellungen von dem Leben danach einhergehen.
Einen kühlen Kopf bewahren
Das Beste bei einem Lottogewinn ist daher, zunächst erst einmal einen kühlen Kopf zu bewahren und den Kreis der Eingeweihten sehr klein zu halten. Auch bei vermeintlichen Bankberatern sollte der Glückspilz nicht blind auf Versprechungen hereinfallen. Rolf F. aus Bochum wird hiervon mit Sicherheit ein kleines Liedchen singen können, denn seine Bank beriet ihn im Jahr 2005 falsch und verspekulierte einen großen Teil seines 6,5 Millionen Euro Gewinns. Rolf F. zog vor Gericht und erhielt immerhin 510.000 Euro zuzüglich Zinsen als Entschädigung, doch den juristischen Ärger rund um den Lottogewinn hätte sich F. mit Sicherheit gerne erspart.
Lesen Sie hier, was Sie mit Ihrem Lottogewinn anstellen können und wie Sie sich verhalten sollten, wenn sie nicht demnächst auch in unseren Lottogewinner Geschichten aufgeführt werden möchten!
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